Ratgeber Bodenbeläge

Das perfekte Material für Ihren Bedarf

Hinsichtlich des Bodenbelags stehen Ihnen in Sachen Material viele Möglichkeiten offen. Von wohnlichem Holz über pflegeleichte Fliesen bis hin zu fußfreundlichem Kork sind diverse Lösungen realisierbar.

Da jedoch jedes Material individuelle Eigenschaften aufweist, gilt es einen Fußboden zu finden, der zu Ihren persönlichen Ansprüchen und Wünschen bestmöglich passt. Mit dem folgenden Ratgeber möchten wir Ihnen die Entscheidung erleichtern.

 

Qualitative Merkmale und wichtige Hinweise zu Fußböden

Da jeder Bodenbelag unterschiedlich aufgebaut ist und aus anderen Materialien besteht, unterscheiden sich die Qualitätsmerkmale und Herstellerhinweise markant. Beim Kauf sollten Sie die verschiedenen Piktogramme und individuellen Angaben konkret in die Entscheidung einfließen lassen. Nachfolgend eine grobe Übersicht der Qualitätsmerkmale für vier beliebte Böden, die Sie beim Zurechtzufinden unterstützt und die qualitative Beurteilung vereinfacht:

 

  • Laminat: Bei Laminat sollten Sie den Piktogrammen auf der Produktverpackung erhöhte Aufmerksamkeit schenken. Sie geben Auskunft über Eigenschaften wie Licht-Echtheit, Abriebwiderstand und Fleckenunempfindlichkeit. Hinsichtlich der Abriebfestigkeit des Overlays werden die Modelle verschiedenen Nutzungsklassen zugeordnet. NK21 bis NK23 sind für den privaten Einsatz ausreichend. Achten Sie zudem auf die Panelstärke, denn sie gibt an welche Dicke die tragende Holzfaserplatte aufweist. Auch die Güte der Dekorschicht ist zu beachten.
  • PVC/Vinylboden: Auch hier dienen die genannten Nutzungsklassen zwischen NK21 und NK23 als Orientierung für den idealen Einsatzort. Zusätzlich gibt es Eigenschaftssymbole die der jeweiligen Produktbeschreibung beigelegt werden. Die Zeichen geben Auskunft darüber ob der Boden für Fußbodenheizung, Stuhlrollen und zur Treppenverlegung geeignet ist. Außerdem geben sie an ob der Boden über eine Anti-Rutsch-Oberfläche und antistatische Eigenschaften verfügt. Auch über das Brandverhalten wird informiert.
  • Parkett: Parkett darf nach DIN EN 13489 Norm nur als Parkett bezeichnet werden, wenn die Nutzschicht mindestens 2,5 mm beträgt. Parkettböden werden in der Regel drei verschiedenen Klassen zugeordnet: wie z.B.  „Rustikal“, „Natur“ und „Premium“. Die Bezeichnungen können dabei variieren. Derartige Sortierungen setzen viele Unternehmen ein, um Verbrauchern die Orientierung bequemer zu gestalten. Während Premium-Modelle in der Regel keine Aststellen haben und dessen Nutzschicht sehr stabil ist, weisen „Rustikale“ Parkettböden viele Aststellen auf und die Nutzschicht ist weniger robust. Ein Hinweis auf Qualität ist die Tatsache, dass Aststellen sorgfältig ausgespachtelt werden. Bei Massivholzdielen deuten auch der Zeitpunkt des Baumschnitts und die Trocknung auf Qualität hin.
  • Teppichböden: Die Nutzungsklassen bestehen hier ebenfalls wie bei PVC und Laminat. Zudem geben Hinweise der Hersteller Auskunft über die Farbechtheit, Wärmedämmung, Faserlänge, Teppichrückenmaterial, Fasermaterial, Belastbarkeit und Komfort. Zusatzeigenschaften wie die Eignung für Fußbodenheizung, Verlegung auf Treppen und Nutzung von Stuhlrollen erleichtern die Auswahl zusätzlich.

    In Nutzungsklassen ist definiert für welchen Bedarf Bodenbeläge geeignet sind. Während NK21 für weniger stark beanspruchte Räume wie das Schlafzimmer ideal ist, werden Böden mit NK23 vermehrt in Räumlichkeiten mit intensiver Nutzung wie Flur und Küche verlegt. Ähnlich wie für Teppiche, Holzböden und PVC gibt es auch Qualitätsmerkmale für Kork, Fliesen und Co.

 

Vor- und Nachteile der Materialien

Damit Sie sich schnell und komfortabel einen Überblick über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Materialien verschaffen können, haben wir die beliebtesten Bodenbeläge in einer Tabelle gegenübergestellt.

 

Bodenbelag / Material

Vorteile

Nachteile

Parkett

  • Naturmaterial
  • Gesundes Wohnklima
  • Optische Attraktivität
  • Vielfalt
  • Hohe Langlebigkeit
  • Kleine Schäden lassen sich abschleifen
  • Verlegen aufwändiger
  • teuer
  • Kratzer sind relativ schnell sichtbar

Laminat

  • hohe Strapazierfähigkeit
  • Vielfalt
  • günstig
  • robust
  • leichtes Verlegen
  • Hygiene
  • emissionsarm
  • lichtecht
  • hoher Trittschalleffekt (mit Dämmmaterial entgegenzuwirken)
  • kein Abschleifen möglich
  • Feuchtigkeitsempfindlichkeit

PVC

  • pflegeleicht
  • ideal für Allergiker
  • Hygiene
  • relativ günstig
  • Vielfalt
  • wasserabweisend
  • schalldämmend
  • rutschfest
  • leichtes Verlegen
  • gegenüber Abdrücken von Möbeln und Co. empfindlich
  • Untergrund muss perfekt vorbereitet werden
  • gesundheitsgefährdende Stoffe möglich

Kork

  • für Fußbodenheizung geeignet
  • rückenschonend weil federnd
  • angenehm warm
  • keine elektrostatische Aufladung
  • gilt als Schalldämpfer
  • ideal für Allergiker
  • feuchtigkeitsregulierend
  • empfindliche Oberfläche, daher ist Versiegelung notwendig

Teppich

  • Gemütlichkeit und Wärme
  • guter Schalldämpfer
  • angenehmes Laufgefühl
  • rutschfest
  • wärmend
  • Für Allergiker nur bedingt geeignet
  • Empfindlichkeit gegenüber Schmutz und Flecken
  • Hygiene

Fliesen

  • pflegeleicht
  • robust
  • Langlebigkeit
  • Vielfalt
  • ideal für feuchte Räume
  • Hygiene
  • relativ empfindlich gegenüber Schlägen
  • schlechte Schalldämmung

Beton

  • sehr robust
  • Langlebigkeit
  • Keine Fugen notwendig
  • Sehr pflegeleicht
  • günstig
  • Vielfalt
  • gute Isoliereigenschaften
  • pflegeleicht
  • Beschichtungen notwendig
  • weniger angenehmes Laufgefühl
  • “kaltes” Wohnklima
  • lange Trocknungsphase nach dem Verlegen

 

Fazit

Jeder Bodenbelag hat gewisse Vor- und Nachteile, die bei der Kaufentscheidung berücksichtigt werden müssen. Besonders hilfreich ist eine persönliche Bedarfsermittlung. Sobald klar ist, welche Eigenschaften der künftige Fußboden aufweisen muss, schränkt sich die Auswahl bereits ein. Zudem spielt der Zweck eine Rolle:
Geht es darum ein Eigenheim mit besonders langlebigen und robusten Böden auszustatten, lohnt sich die Investition in hochwertigere Exemplare. Streben Sie als Mieter lediglich die Ausstattung eines Raumes Ihrer Mietwohnung an, der vorübergehend Ihrem Anspruch angepasst werden soll, wäre eine günstige Alternative ausreichend.