Paderborn. Auch wenn der März des Jahres 1945 schon sehr lange zurückliegt, kann sich Willi Ahle nur allzu gut an diese Frühlingstage erinnern - und das obschon der Paderborner damals ein Junge von gerade mal 16 Jahren war. Aber es war ja keine gewöhnliche Teenie-Zeit, geprägt von Schule und erster Liebe. Der Krieg gab den Ton an und Bombenangriffe legten die Heimatstadt des Jungen in Schutt und Asche. Der letzte und verheerendste geschah am späten Nachmittag des 27. März 1945. Seine Penne, das Reismann-Gymnasium, hatte Willi Ahle im Sommer 1944 zum letzten Mal von innen gesehen...
Bereits während der Schulzeit war der 16-Järige als Melder im Einsatz, er brachte Informationenfür den Luftschutz zur Stadtverwaltung, die damals ebenso wie die Polizei in der Grube ihren Sitz hatte. ,, Ich habe mir oft die Nacht um die Ohren geschlagen", erinnerte sich Ahle. Seine Familie hatte nämlich in ihrem Haus am Jühenplatz einen der wenigen Telefonanschlüsse Paderborns.
Der durch Bombenangriffe völlig zerstörte Jühenplatz Durch die Fliegerangriffe im Januar und März 1945 bleibt hier nahezu kein Stein mehr auf dem anderen. Paderborn gehört zu den am stärksten zerstörten deutschen Städten. Rechts die Reste der Jesuitenkirche. |